Eine Studie der Wirkung uneingeschränkter Schwerkraft auf spezifische anatomische Merkmale der menschlichen Natur in ihren femininen Ausprägungen

„Dann werde ich mich auf neutralem Boden mit diesem Krolok treffen“, erklärte Usharia Ashanti nachdem wir ihr den Friedensvorschlag unterbreitet hatten.
„Bezüglich eines Ortes hat er bereits einen Vorschlag gemacht: nachts unter freiem Himmel vor den Ruinen“, erläuterte ich.
„Das ist annehmbar. Ich werde noch eine meiner Kriegerinnen mitnehmen und vertraue darauf, dass ihr mich ebenfalls beschützen werdet.“
„Wir werden unser Möglichstes tun und bei der Verhandlung keine Aggression dulden“, bestätigte ich die Hohepriesterin der Amazonen.
„Habt ihr eigentlich Silberwaffen?“, fragte Mara.
Usharia schüttelte den Kopf. „Leider nicht.“
„Magische Waffen?“
Ein weiteres Kopfschütteln. Mara zuckte mit den Achseln und ich dachte mir wohl dasselbe wie sie: Quasi unbewaffnet könnten wir auch eine Armee mitbringen, es würde Nichts nützen. Aber ich vertraute Krolok und seiner Familie, dass sie den Frieden wirklich wollten.

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Das Grab der Amazonen

Etwa einen Mond verbrachten wir in Dairaba. Der nunmehr quickfidele Luis Maskroni ließ uns freudig im „Goldenen Wüstenschiff“ wohnen, solange wir wollten. Dieser Luxus brachte es auch mit sich, dass man viele Reisende aus anderen Ländern begegnete. So lernte ich einen Handelspartner Maskronis  aus Valian kennen. Derzeit hatte er einige Geschäfte in der Stadt zu erledigen, sodass ich ihn immer wieder abends antraf, um mit ihm über seine Heimat zu sprechen. Als begeisterter, wenn auch eher laienhafter, Historiker konnte er mir einiges berichten und ich sorgte dafür, dass seine Kehle nie trocken wurde.
Suena trieb sich nur indes nur selten in dem gehobenen Gasthaus herum. Sie schien sich nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen, wenn so viele reiche Herren um sie herum waren. Meinen Glaubensbruder Dario traf ich auch weniger im „Wüstenschiff“, dafür aber beim Gebet am Morgen und am Abend. Wie Mara schien er sich in Dairaba einen Waffenmeister gesucht zu haben, um die ohnehin schon beachtlichen Fertigkeiten auszubauen.

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Der Große Preis von Eschar

Mein Name ist Karim el-Musaafir ibn Dschawal al-Numan – der Wanderer, Sohn des Dschawal aus der Oase Numan. In frühester Kindheit gab ich einen festen Wohnsitz auf und reiste lange Zeit gemeinsam mit meinem Vater auf den Karawanenrouten Eschars bis in die Küstenstaaten. Er war Leibwächter und Pfadfinder und so begann ich bei ihm zu lernen. Als ich älter wurde, begann ich meine eigenen Wege zu gehen und mit den Karawanen bis in die Küstenstaaten zu ziehen.
Zuletzt führte eine Karawane mich aber auf der Weihrauchstraße vom Osten Eschars in den Westen: nach Dairaba. Eine prächtige Stadt im südlichen Teil des Landes. Die Wüste lag nah, doch auch die glitzernden Wellen der Regenbogensee. Meine Aufgaben fanden vor den Stadttoren ihr Ende und so ging ich allein – mit Ausnahme meines Pferdes – auf die Pforte Dairabas zu.

Kaum war ich an den Torwächtern vorbei drückte mir ein Mann beim Vorbeigehen einen Zettel in die Hand, den ich verdutzt überflog, während die übrigen Handelsreisenden um mich herum weiterdrängten. Jeder erhielt eine solche Nachricht, doch viele beachteten sie kaum und warfen sie in den Staub der Straße. Es war eine Benachrichtigung eines gewissen Luis Maskroni, der sich einen jeden Wanderer aus der Wüste scheinbar als Gast in sein Gasthaus wünschte: „Zum Goldenen Wüstenschiff“. Des Weiteren war dort auch vermerkt, dass mir der Mann, der mir den Zettel in die Hand gegeben hatte, sogleich hineinführen würde. Eine Einladung zu kostenloser Kost und Logis lockte mich bereits ausreichend und ich ging zu dem Mann hin, der mich sogleich zu dem gesuchten Gasthaus brachte.

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