Der Meteor

Eine Cthulhu-Rollenspiel Geschichte (Spoiler für das Abenteuer: Das Grauen von den Sternen)

Mittwoch, 31. August 1932

Charles Brant, von seinen Freunden Chuck genannt, saß am Frühstückstisch während sein Kaffee kalt wurde. Seine Aufmerksamkeit wurde von einem großen Artikel auf der Titelseite des Arkham Advertiser verschlungen: Feuerball über Arkham!             
Was zunächst nach viel Effekt klang, was der Zeitung des doch eher kleinen Universitätsstädtchens zu höheren Verkaufszahlen verhelfen sollte, entpuppte sich als Anzeige eines Dozenten der Miscatonic University höchstselbst. Der Astronom Dr. Morris Billings schilderte die Sichtung eines großen Meteors, der über die Stadt hinweggezogen war. Es war von wunderschönen Grün- und Goldtönen in den Flammen die Rede, wobei Dr. Billings noch diverse Augenzeugenberichte miteinbezog, die er in einer scheinbar schlaflosen Nacht gesammelt hatte. Die Aufregung des Akademikers über mögliche Entdeckungen über das Weltall und seine Geschichte übertrug sich durch die Zeilen auf den jungen Gerichtsmediziner. Schließlich las er: Hilfe bei der Meteoritensuche erbeten. Möglichst viele Personen wurden benötigt, um eine planmäßige Suchaktion durchführen zu können – Kraftfahrzeuge waren dabei von besonderem Nutzen, um das von Arkham aus weit in nördlicher Richtung entfernte Gebiet schnell erreichen zu können.

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Der Spuk im Corbitt-Haus

Eine Cthulhu-Rollenspiel-Geschichte (Spoiler für das Abenteuer: Spuk im Corbitt-Haus)

 

Montag, 20. Juni 1921

Paul Sinclair betrat das ihm vertraute Café in der Richmond-Road von Boston. Eigentlich ein Pub, verdiente es den Namen kaum noch, bekam man doch hier – wie überall in den Staaten – seit etwa einem Jahr keinen Tropfen Alkohol mehr. Zumindest offiziell. Über Gebühr nahm der kleine Freundeskreis, mit dem sich Paul Sinclair hier regelmäßig traf, daran jedoch keinen Anstoß.
„Ah, Paul!“, rief ein großer, gut trainierter Mann von einem Tisch und winkte ihm zu. Der Mann nahm seinen Hut ab und setzte sich neben Robert Rock, einem Profi-Golfer, der tatsächlich von Geburt an so hieß. Am Tisch saß noch Larry Wayne, ein Jazz-Musiker. Sie alle waren um die dreißig und kannten sich recht gut. Larry und Paul entstammten demselben, eher kleinen Städtchen, das sich Hyannis nannte, und hatten sich hier in Boston wiedergetroffen. Mit Robert verband Paul zunächst eine geschäftliche Beziehung – der Golfer interessierte sich, vielleicht zu sehr für seinen derzeitigen Geldbeutel, für Antiquitäten. Und ebenjene hatte der Händler reichlich im Angebot.
„Wann kommt Lucy?“, fragte er und zündete sich wie die anderen beiden eine Zigarette an.
„Ihre Schicht müsste zu Ende sein“, antwortete Larry. „Als du gestern Abend schon gegangen warst, sagte sie, sie bringt jemanden mit. Ein gewisser Steven Knott, der gerne mit uns sprechen würde.“
„So? Was kann er von uns wollen?“
„Vielleicht ein Autogramm“, scherzte Robert … und wünschte sich vielleicht insgeheim, dass es so war.

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