Die Zauberer von Alba

Die kalten Wintermonde verweilten wir im Alt-Corrinis, wo Kost und Logis weiterhin auf Kosten der Stadt gingen. Die Straßen der Handelsmetropole waren uns mittlerweile sehr vertraut – ein Umstand, der mir einen Hauch von Langeweile verschaffte. Allmählich waren auch die kleinen Gaunereien durchexerziert und für Größeres bräuchte ich Verbindungen zur Diebesgilde… doch zunächst stand ein großes Fest auf dem Plan: Nubliona, das albische Neujahrsfest! In der nahen Stadt Fiorinde waren zum ersten Mal alle Zauberer Albas geladen, eine Trideade lang das Volk zu bespaßen. Bei so einem Ereignis blieb es natürlich nicht aus, dass sich unsere bunte Truppe auf den Weg machte!

Schnell war eine Fähre gewählt und wir segelten durch den kalten Wind an die andere Seite der Bucht der Bäume – das gewaltige Fiorinde bereits im Blick. Etwa achtzehntausend Einwohner lebten innerhalb der gewaltigen Stadtmauern, sodass diese bereits aus allen Nähten platzten und die neusten Bauten außerhalb errichtet wurden. Imposant erhob sich die gewaltige Burg über allem und schien jedem verächtlich entgegen zu lachen, der glaubte, er könne eine Belagerung versuchen.

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Das verrückte Labyrinth

Während unserer Lern- und Ruhezeit bekam ich allerhand Gerüchte mit. In den mir mittlerweile heimischen Spelunken von Corrinis hörte ich immer wieder von einem verfluchten Stück Land, wenige Tagesreisen nördlich von hier. Ein prächtiger Schatz solle dort auf jene warten, die ihn erringen könnten. Doch von den vielen, die sich dorthin wagten, kamen wenige zurück – alle miteinander dem Schwachsinn verfallen und ohne jede Erinnerung, was geschehen war. Leana erhielt indes einen Brief dieser Alezzia aus Chryseia, welchem Karten für ein großes Fest in Fiorinde beigelegt waren. Für den gleichen Anlass häuften sich auch kostspielige Plakate in Corrinis, welche von den „Zauberern Albas“ berichteten, die an Nubliona (also der Sonnenwende) mit großen Feierlichkeiten das Neujahr einläuten wollen.

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Das Juwel des Unlichts

Unsere neue Auftraggeberin blieb noch für eine Runde Getränke bei uns (großzügiger Weise von Anduil gespendet), was uns die Möglichkeit gab, sie etwas besser kennen zu lernen. Es wurde schnell klar, dass mich mein Gefühl nicht getrogen hatte: die „ah Kirnak“-Familie reichte weit zurück und stand für großen Reichtum. Mittlerweile war Yke jedoch die letzte, lebende Nachkommende, was ihr Interesse auf das alte Juwel lenkte. Ob das eher dem nostalgischen oder dem materiellen Zwecke dienen sollte, ließ sich nicht unbedingt feststellen – zurzeit machte sie noch einen gut gestellten Eindruck.
Das ergänzte sich, als offenbar wurde, dass die junge Frau noch nie für ihr Geld hatte arbeiten müssen. Auch ein Studium hatte es nicht gegeben. Die einzigen Fertigkeiten, die sie mitbrachte waren Aussehen und Geld. Letzteres war tendenziell hilfreich, aber als Yke offenbarte, dass sie mitkommen wolle, konnten wir uns kaum ein Aufstöhnen verkneifen.

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Alles Vampir oder was?!

Im Sommer erreichte ein Brief Leana, welchen sie uns beim abendlichen Bier im „Betrunkenen Rotschopf“ vorlas. Er war von einem gewissen Leonis, der sich selbst wohl den Beinamen Blutdurst gegeben hatte und war neben der Schamanin an irgendeinen Abedi gerichtet.
Der chryseiische Söldner schien derzeit einen Auftrag nicht selbst ausführen zu können, sodass er diesen an seine einstigen Gefährten – in diesem Falle nur die eine – weiterleitete.

Jasemina Alezzia, Gildenoberhaupt von irgendwelchen Magiern in Chryseia, vermittelte wiederum die Bitte einer ihrer Bekannten. Na der Auftrag schien ja begehrt zu sein wie warme Semmel…

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